Electronic Drums

Electronic Drums
Electronic Drums
 
[englisch, ɪlek'trɔnɪk drʌmz], ähnlich einem herkömmlichen Schlagzeug aufgebaute Spielvorrichtung, die mit einem elektronischen Klangerzeuger (z. B. Synthesizer) verbunden ist bzw. diesen ansteuert. Die einzelnen Trommeln, auch als Pads bezeichnet (flache Bauweise, sechseckige oder runde Schlagfläche, Kunststoff), nehmen die Schlagimpulse auf (Anschlagsdynamik) und verwandeln sie in elektrische Trigger- und Steuerspannungen. Jedem Pad ist eine Klangfarbe des Synthesizers zugeordnet. Mit der Einführung des MIDI-Standards (MIDI) 1983 haben sich die Einsatzmöglichkeiten von Electronic Drums vervielfacht. Der Schlagzeuger kann über die Pads verschiedene Synthesizer, Drum-Computer oder Sampler ansteuern und verfügt somit über ein beträchtlich erweitertes Reservoir an Klängen.
 
Das erste eigenständige Gerät dieser Art wurde 1980 von Dave Simmons entwickelt und unter der Bezeichnung Simmons SDSV Electronic Drum Kit seit 1981 von Simmons Electronics (St. Albans/Großbritannien) produziert. Dieses Instrument besteht aus der Spielvorrichtung und einem Modulsynthesizer. Die einzelnen Module enthalten digital gespeicherte Sounds von Perkussionsinstrumenten und darüber hinaus freie Speicherplätze, auf denen der Schlagzeuger eigene Klangeinstellungen ablegen kann. Es ist also möglich, einerseits das originale Schlagzeug klanglich zu imitieren (selbst Effekte wie offene und geschlossene Hi-Hat oder Randschläge lassen sich nachbilden), andererseits mit typischen, elektronischen Drum-Sounds zu arbeiten. Der charakteristische, unverwechselbare Klang von kleiner Trommel und Tom-Toms trug zur raschen, aber auch kurzlebigen Verbreitung der Electronic Drums, vor allem in Discomusik (Discosound) und Synthi-Pop, bei. Verschiedene Bauvarianten anderer Hersteller kamen auf den Markt.
 
Ein Electronic Drumset bietet aufgrund seiner elektronischen Klangerzeugung einige wesentliche Vorteile: Die Signale sind rückkopplungs- und übersprechfrei und besitzen einen konstanten Ausgangspegel, der Sound ist schnell und genau reproduzierbar. Diese Vorzüge kommen sowohl im Livegebrauch (die Übertragung des Schlagzeugs durch zahlreiche Mikrofone entfällt; bessere Eingliederung in eine PA-Anlage) als auch im Studio zur Geltung. Dennoch konnten Electronic Drums nicht das herkömmliche Schlagzeug ersetzen; oft werden nur einzelne Pads in das traditionelle Instrumentarium einbezogen. Da unter Studiobedingungen häufig digital gespeicherte (Sampling) und bearbeitete Drum-Sounds Verwendung finden, bieten innerhalb eines MIDI-Systems Electronic Drums dem Schlagzeuger die Möglichkeit, mit diesen Klängen in seiner gewohnten Spielweise umzugehen.

Universal-Lexikon. 2012.

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